Natürlich träumt jeder Gärtner davon, im Frühjahr so zeitig wie möglich mit dem Pflanzen von vorgezogenen Jungpflanzen im Freibeet zu beginnen. Leider kommt einem das Frühjahr selber manchmal in die Quere, nämlich wenn der Winter einfach nicht weichen will. Nun könnte man sich ein Gewächshaus zulegen, um früher anfangen zu können. Doch dies passt manchmal selbst mit minimalen Abmessungen nicht in den Garten hinein. Wie aber wäre es, eine mittelgroße Beeteinheit zu einem Mistbeet, auch Frühbeet genannt, umzufunktionieren?
Wie funktioniert das Mistbeet?
Die positive Wirkung des Mistbeets basiert auf einer Schicht gut abgelagerten Pferdemists. Um dies zu bewerkstelligen, wird die Erde aus dem Beet geschaufelt. Da man sie erst später wieder benötigt, wird der Erdhaufen mit einer Plane abgedeckt. Nun wird das Aushubloch mit Herbstlaub, Stroh oder auch Strauchgut aufgefüllt. Als stabile Umrandung des Mistbeetes werden Gehwegplatten oder Rasenkanten verwendet. Obenauf werden entweder stabile Fenster oder aber ein Gerüst mit einer darauf befestigten Thermoplane befestigt. Diese bleiben über Winter geschlossen, damit der Boden nicht durchfriert.
Diese Arbeit sollte bereits im Herbst des Vorjahres durchgeführt werden. Ab Anfang Februar kann der Pferdemist nun eingefüllt werden. Warum Pferdemist? Er hat die größte Heizkraft. Jedoch sollte er bereits ein wenig abgelagert werden. Denn Pferdemist ist recht scharf, was den Jungpflanzen später schaden könnte. Es ist darauf zu achten, dass er nicht zu strohig ist. Der Pferdemist sollte gut festgetreten werden und eine Schicht von mindestens 40 cm ergeben.
Auf den festgetretenen Mist wird nun der Erdaushub aufgebracht. Die Fenster bzw. die Folie wird wieder geschlossen. Darauf wird eine Isolierschicht aus Stroh ausgebracht. Nun beginnt das Mistbeet, sich aufzuheizen. Dies dauert einige Tage. Hat sich die Erde erwärmt, kann man die Isolierschicht wieder entfernen, das Mistbeet einmal gut durchlüften und mit dem Einsetzen der Jungpflanzen beginnen.
Was bewirkt das Mistbeet?
Durch die Heizung des Pferdemists kann man bis zu acht Wochen vor dem „normalen“ Pflanztermin mit dem Pflanzen beginnen und entsprechend früh mit der Ernte beginnen. Natürlich kann man verschiedene Salat pflanzen. Jedoch sind auch Starkzehrer wie Kohlrabi, Kürbis, Gurken und auch Tomaten froh über diese bevorzugte Behandlung. Es ist von Vorteil, täglich nach dem Mistbeet zu schauen, damit sich keine Kondensfeuchtigkeit bildet, die sich unkontrolliert auf dem Beet abschlägt. Sicherlich schadet es gerade an warmen Frühjahrstag nicht, die Wärme durch das Lüften zu kontrollieren, damit eine gestaute Wärme nicht zu wildem und schnellem Wuchs ausartet. Denn das würde nur zu schwachen Pflänzchen führen.